Stempelputz

Bereits im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Stempelputz (oder auch Walzputz) vereinzelt angewendet. Bei dieser Technik wird der feinkörnige Putz im leicht angezogenen Zustand durch Stempel oder Schablonen strukturiert und bekommt so seine individuelle Handschrift. Zu den ersten, historischen Werkzeugen gehörten individuell angefertigte Holzstempel und Walzen, mit denen geometrische Muster erzeugt wurden. Um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, werden die Stempel vor dem ersten Gebrauch leicht angefeuchtet und mehrmals in heißes Leinöl getaucht. Der leichte Stoß mit einem Gummihammer auf den aufgesetzten Stempel sorgt dafür, dass das Motiv eine Prägung im Putz hinterlässt. Neuere Beispiele wie das Haus am Zwinger in Dresden zeigen eine abgewandelte Form dieser Strukturierungstechnik, indem beispielsweise dicke Seile und Löffel in den Putz gedrückt wurden.