Strukturen
Stechputz
Bei Stech- bzw. Steinputzen handelt es sich oft um einfache Imitationen von Steinputzstrukturen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Strukturputzen, bei denen die Oberfläche im noch feuchten Oberputz strukturiert wird, kann die charakteristische Stein-imitierende Oberfläche auch an nahezu vollständig ausgehärteten Putzen mittels steinmetzartiger Bearbeitung gestaltet werden. Strukturiert wird in der Regel mit Hammer und verschiedenen Meißeln. Bei der steinmetzartigen Bearbeitung ist darauf zu achten, dass dem Mörtel eine möglichst gleichmäßige Korngröße und Kornfarbe beigemischt wird. Zudem sollte das Korn eine geringere Druckfestigkeit als das verwendete Bindemittel aufweisen. Dadurch lassen sich die Putze leichter bearbeiten.
Alternativ zur steinmetzartigen Bearbeitung kann in den noch feuchten Putz ein Holzstab, eine Kelle, oder ähnliches eingedrückt werden. Das gewählte Stechwerkzeug hinterlässt ein tiefes, kraterartiges Relief im Mörtelbett und erzeugt dadurch eine grobe Putzstruktur, die ebenfalls eine steinerne Oberfläche imitieren soll.
Stechputze finden fast ausschließlich an Bossen oder Streifenrustika und insbesondere in Erdgeschosszonen oder im Hochparterre Anwendung. Sie verleihen dem Gebäude optisch einen festen Stand, können aber auch wehrhaft gegenüber dem Betrachter wirken.
Stechputz bzw. Steinputz
Bei Stech- bzw. Steinputzen handelt es sich oft um einfache Imitationen von Steinputzstrukturen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Strukturputzen, bei denen die Oberfläche im noch feuchten Oberputz strukturiert wird, kann die charakteristische Stein-imitierende Oberfläche auch an nahezu vollständig ausgehärteten Putzen mittels steinmetzartiger Bearbeitung gestaltet werden. Strukturiert wird in der Regel mit Hammer und verschiedenen Meißeln. Bei der steinmetzartigen Bearbeitung ist darauf zu achten, dass dem Mörtel eine möglichst gleichmäßige Korngröße und Kornfarbe beigemischt wird. Zudem sollte das Korn eine geringere Druckfestigkeit als das verwendete Bindemittel aufweisen. Dadurch lassen sich die Putze leichter bearbeiten.
Alternativ zur steinmetzartigen Bearbeitung kann in den noch feuchten Putz ein Holzstab, eine Kelle, oder ähnliches eingedrückt werden. Das gewählte Stechwerkzeug hinterlässt ein tiefes, kraterartiges Relief im Mörtelbett und erzeugt dadurch eine grobe Putzstruktur, die ebenfalls eine steinerne Oberfläche imitieren soll.
Stechputze finden fast ausschließlich an Bossen oder Streifenrustika und insbesondere in Erdgeschosszonen oder im Hochparterre Anwendung. Sie verleihen dem Gebäude optisch einen festen Stand, können aber auch wehrhaft gegenüber dem Betrachter wirken.
Stippputz
Die Zeugnisse des Stippputzes stammen aus der Barockzeit sowie der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Heute hingegen kommt die Putztechnik kaum noch zur Anwendung. Charakteristisches Merkmal des Stippputzes ist seine perforierte Oberfläche. Um diese besondere Optik zu erzielen, erfolgt zunächst der Auftrag eines zweilagigen, feinkörnigen Oberputzes mit einer Dicke von jeweils 2 bis 3 mm. Die Oberfläche kann sowohl uneben belassen oder geglättet werden. Im zweiten Schritt wird in die aufgetragene Schicht von oben nach unten „gestippt“. Je nach gewünschter Optik kommen hier verschiedene Werkzeuge zum Einsatz. Während die Verwendung abgeschnittener Reisigbündel zu einer natürlichen, unregelmäßig perforierten Oberfläche führt, erzeugen Nagelbretter oder -walzen ein gleichmäßiges Lochbild. Um das Ablaufen von Tau- und Regentropfen zu gewährleisten, ist das Werkzeug beim Stippen von unten in einem leicht schrägen Winkel zur Wand anzusetzen.
Stippputz
Die Zeugnisse des Stippputzes stammen aus der Barockzeit sowie der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Heute hingegen kommt die Putztechnik kaum noch zur Anwendung. Charakteristisches Merkmal des Stippputzes ist seine perforierte Oberfläche. Um diese besondere Optik zu erzielen, erfolgt zunächst der Auftrag eines zweilagigen, feinkörnigen Oberputzes mit einer Dicke von jeweils 2 bis 3 mm. Die Oberfläche kann sowohl uneben belassen oder geglättet werden. Im zweiten Schritt wird in die aufgetragene Schicht von oben nach unten „gestippt“. Je nach gewünschter Optik kommen hier verschiedene Werkzeuge zum Einsatz. Während die Verwendung abgeschnittener Reisigbündel zu einer natürlichen, unregelmäßig perforierten Oberfläche führt, erzeugen Nagelbretter oder -walzen ein gleichmäßiges Lochbild. Um das Ablaufen von Tau- und Regentropfen zu gewährleisten, ist das Werkzeug beim Stippen von unten in einem leicht schrägen Winkel zur Wand anzusetzen.
Sgraffitoputz
Die Sgraffitotechnik geht auf das 1. Jahrhundert vor Christus zurück, als der römische Autor Vitruv sie bereits in seinem Werk „Zehn Bücher über Architektur“ beschrieb. In Deutschland erlebte die Kreativtechnik ihr Comeback als „Kunst am Bau“ in den 50er und 60er Jahren. Der Begriff selbst leitet sich vom italischen sgraffiare = kratzen ab. Auf einen ebenen Unterputz werden meist eine oder mehrere, unterschiedlich eingefärbte Putzlagen nass in nass übereinander aufgebracht. Das gewünschte Bildmotiv wird anschließend mittels einer Schablone auf die Fassade übertragen und die Konturen mit einem spitzen Werkzeug durch eine oder entsprechend mehrere eingefärbte Putzschichten eingeritzt. Die darunterliegenden Schichten und Farben werden sichtbar, indem die oberen Putzschichten nun im noch nicht erhärteten Zustand mit einem Kratzeisen oder einer Metallschlinge abgetragen werden. Durch leichtes Abkehren der Oberfläche werden lose Putzreste entfernt und das Relief deutlich sichtbar. Als eingefärbter Putz wird meist ein Kratzputz verwendet, da dieser in höheren Schichtstärken aufgebracht werden und ein dementsprechend tiefes Relief entstehen kann. Zudem hat er eine verhältnismäßig langsame Abbindegeschwindigkeit, wodurch er sich gut verarbeiten lässt.
Sgraffitoputz
Die Sgraffitotechnik geht auf das 1. Jahrhundert vor Christus zurück, als der römische Autor Vitruv sie bereits in seinem Werk „Zehn Bücher über Architektur“ beschrieb. In Deutschland erlebte die Kreativtechnik ihr Comeback als „Kunst am Bau“ in den 50er und 60er Jahren. Der Begriff selbst leitet sich vom italischen sgraffiare = kratzen ab. Auf einen ebenen Unterputz werden meist eine oder mehrere, unterschiedlich eingefärbte Putzlagen nass in nass übereinander aufgebracht. Das gewünschte Bildmotiv wird anschließend mittels einer Schablone auf die Fassade übertragen und die Konturen mit einem spitzen Werkzeug durch eine oder entsprechend mehrere eingefärbte Putzschichten eingeritzt. Die darunterliegenden Schichten und Farben werden sichtbar, indem die oberen Putzschichten nun im noch nicht erhärteten Zustand mit einem Kratzeisen oder einer Metallschlinge abgetragen werden. Durch leichtes Abkehren der Oberfläche werden lose Putzreste entfernt und das Relief deutlich sichtbar. Als eingefärbter Putz wird meist ein Kratzputz verwendet, da dieser in höheren Schichtstärken aufgebracht werden und ein dementsprechend tiefes Relief entstehen kann. Zudem hat er eine verhältnismäßig langsame Abbindegeschwindigkeit, wodurch er sich gut verarbeiten lässt.
Stempelputz
Bereits im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Stempelputz (oder auch Walzputz) vereinzelt angewendet. Bei dieser Technik wird der feinkörnige Putz im leicht angezogenen Zustand durch Stempel oder Schablonen strukturiert und bekommt so seine individuelle Handschrift. Zu den ersten, historischen Werkzeugen gehörten individuell angefertigte Holzstempel und Walzen, mit denen geometrische Muster erzeugt wurden. Um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, werden die Stempel vor dem ersten Gebrauch leicht angefeuchtet und mehrmals in heißes Leinöl getaucht. Der leichte Stoß mit einem Gummihammer auf den aufgesetzten Stempel sorgt dafür, dass das Motiv eine Prägung im Putz hinterlässt. Neuere Beispiele wie das Haus am Zwinger in Dresden zeigen eine abgewandelte Form dieser Strukturierungstechnik, indem beispielsweise dicke Seile und Löffel in den Putz gedrückt wurden.
Stempelputz
Bereits im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Stempelputz vereinzelt angewendet. Bei dieser Technik wird der feinkörnige Putz im leicht angezogenen Zustand durch Stempel oder Schablonen strukturiert und bekommt so seine individuelle Handschrift. Zu den ersten, historischen Werkzeugen gehörten individuell angefertigte Holzstempel und Walzen, mit denen geometrische Muster erzeugt wurden. Um ein sauberes Ergebnis zu erzielen, werden die Stempel vor dem ersten Gebrauch leicht angefeuchtet und mehrmals in heißes Leinöl getaucht. Der leichte Stoß mit einem Gummihammer auf den aufgesetzten Stempel sorgt dafür, dass das Motiv eine Prägung im Putz hinterlässt. Neuere Beispiele wie das Haus am Zwinger in Dresden zeigen eine abgewandelte Form dieser Strukturierungstechnik, indem beispielsweise dicke Seile und Löffel in den Putz gedrückt wurden.
Zupfputz
Als Zupfputz oder Patschputz wird ein feinkörniger Oberputz, beispielsweise Modellierputz, in einer Schichtdicke von 1 bis 1,5 mm auf den Grund- oder Unterputz aufgebracht. Anschließend wird ein angefeuchtetes Ledersäckchen oder eine Kunststofftraufel leicht in den nassen Putz gedrückt und senkrecht nach oben gezogen. Dabei bleibt ein Teil des Putzes am Ledersäckchen oder der Traufel haften, sodass durch das Ziehen charakteristische Spitzen und Grate auf der Putzoberfläche entstehen.
Zupfputz
Als Zupfputz oder Patschputz wird ein feinkörniger Oberputz, beispielsweise Modellierputz, in einer Schichtdicke von 1 bis 1,5 mm auf den Grund- oder Unterputz aufgebracht. Anschließend wird ein angefeuchtetes Ledersäckchen oder eine Kunststofftraufel leicht in den nassen Putz gedrückt und senkrecht nach oben gezogen. Dabei bleibt ein Teil des Putzes am Ledersäckchen oder der Traufel haften, sodass durch das Ziehen charakteristische Spitzen und Grate auf der Putzoberfläche entstehen.
Buntsteinputz
Buntsteinputz ist ein Dekorationsputz aus natürlicher Gesteinskörnung, der sowohl mit seinem eigenen Farbton – als auch mit lichtechten Pigmenten gefärbt – eingesetzt wird. Die Korngröße beträgt meist 1,5 oder 2 mm. Die optische Besonderheit ist das klare, lichtbeständige Dispersionsbindemittel, das die Farbigkeit der Körnung voll zur Geltung bringt. So lassen sich Färbungen nachstellen, die an natürliche Gesteine, wie beispielsweise feinkörnige Granite erinnern.
Buntsteinputz wird mit einer rostfreien Kelle oder Traufel in 1 bis 1,5-facher Kornstärke aufgetragen und glattgezogen. Die Verarbeitung erfolgt nass in nass und entsprechend zügig, um Ansätze zu vermeiden. Wichtig kann je nach Farbton die Verwendung einer entsprechend pigmentierten Grundierung sein, um Flecken oder Schatten eines ungleichmäßig durchscheinenden Untergrunds zu vermeiden. Buntsteinputz ist besonders witterungsbeständig, kratz- sowie stoßfest und eignet sich deshalb vor allem zur Gestaltung von stark beanspruchten Flächen, zum Beispiel in Sockel-, Spritzwasser- oder Eingangsbereichen.
Buntsteinputz
Buntsteinputz ist ein Dekorationsputz aus natürlicher Gesteinskörnung, der sowohl mit seinem eigenen Farbton – als auch mit lichtechten Pigmenten gefärbt – eingesetzt wird. Die Korngröße beträgt meist 1,5 oder 2 mm. Die optische Besonderheit ist das klare, lichtbeständige Dispersionsbindemittel, das die Farbigkeit der Körnung voll zur Geltung bringt. So lassen sich Färbungen nachstellen, die an natürliche Gesteine, wie beispielsweise feinkörnige Granite erinnern.
Buntsteinputz wird mit einer rostfreien Kelle oder Traufel in 1 bis 1,5-facher Kornstärke aufgetragen und glattgezogen. Die Verarbeitung erfolgt nass in nass und entsprechend zügig, um Ansätze zu vermeiden. Wichtig kann je nach Farbton die Verwendung einer entsprechend pigmentierten Grundierung sein, um Flecken oder Schatten eines ungleichmäßig durchscheinenden Untergrunds zu vermeiden. Buntsteinputz ist besonders witterungsbeständig, kratz- sowie stoßfest und eignet sich deshalb vor allem zur Gestaltung von stark beanspruchten Flächen, zum Beispiel in Sockel-, Spritzwasser- oder Eingangsbereichen.
Schabeputz
Der Schabeputz ist eine feinere Variante des Edelkratzputzes. Er wurde beispielsweise für Bauhaus-Bauten wie dem „Haus am Horn“ verwendet.
Zur Herstellung dieser Struktur wird ein Putz mit einer Korngröße von 1 mm verwendet. Ähnlich wie der Edelkratzputz wird er in einer Schichtdicke bis maximal 10 mm aufgetragen. Anschließend wird die oberste, dünne Schicht mit einer scharfen Ziehklinge, H-Latte oder der Kante einer Putzkelle vorsichtig abgezogen.
Schabeputz
Der Schabeputz ist eine feinere Variante des Edelkratzputzes. Er wurde beispielsweise für Bauhaus-Bauten wie dem „Haus am Horn“ verwendet.
Zur Herstellung dieser Struktur wird ein Putz mit einer Korngröße von 1 mm verwendet. Ähnlich wie der Edelkratzputz wird er in einer Schichtdicke bis maximal 10 mm aufgetragen. Anschließend wird die oberste, dünne Schicht mit einer scharfen Ziehklinge, H-Latte oder der Kante einer Putzkelle vorsichtig abgezogen.
Steinputz
Steinputze vermitteln aufgrund des hohen und sichtbaren Körnungsanteils häufig den Eindruck einer Natursteinfassade. Sie haben traditionell eine hohe Festigkeit, weshalb sie ab Mitte des 19. Jahrhundert als Ergänzung und auch als Alternative zu Werksteinfassaden oder -sockeln an Gebäuden Verwendung fanden.
Je nach eingesetzter Körnung wird der Mörtel in einer Dicke von 8 bis 10 mm aufgetragen und mit einer Glättkelle abgezogen. Danach gibt es mehrere Varianten der Oberflächengestaltung: Vor der vollständigen Aushärtung ist eine gekratzte Strukturierung möglich. Alternativ können die Bindemittelschlämme nach ausreichender Standzeit heruntergewaschen werden, um die natürliche Körnung gut sichtbar zu machen. Optisch erinnert das Ergebnis an einen Waschputz, der zusätzlich noch geschliffen, poliert oder gestrahlt werden kann. Aufgrund der hohen Festigkeit lassen sich Steinputze im abgebundenen Zustand auch gut mit Steinmetztechniken bearbeiten.
Für weichere Untergründe wie hochdämmendem Mauerwerk oder Wärmedämmsystemen kann die gewaschene Struktur imitiert werden, indem beispielsweise in einen noch frischen, feinen bis groben Putz eine Terrazzo-Körnungsmischung mit der Spritzpistole eingeblasen wird.
Steinputz
Steinputze vermitteln aufgrund des hohen und sichtbaren Körnungsanteils häufig den Eindruck einer Natursteinfassade. Sie haben traditionell eine hohe Festigkeit, weshalb sie ab Mitte des 19. Jahrhundert als Ergänzung und auch als Alternative zu Werksteinfassaden oder -sockeln an Gebäuden Verwendung fanden.
Je nach eingesetzter Körnung wird der Mörtel in einer Dicke von 8 bis 10 mm aufgetragen und mit einer Glättkelle abgezogen. Danach gibt es mehrere Varianten der Oberflächengestaltung: Vor der vollständigen Aushärtung ist eine gekratzte Strukturierung möglich. Alternativ können die Bindemittelschlämme nach ausreichender Standzeit heruntergewaschen werden, um die natürliche Körnung gut sichtbar zu machen. Optisch erinnert das Ergebnis an einen Waschputz, der zusätzlich noch geschliffen, poliert oder gestrahlt werden kann. Aufgrund der hohen Festigkeit lassen sich Steinputze im abgebundenen Zustand auch gut mit Steinmetztechniken bearbeiten.
Für weichere Untergründe wie hochdämmendem Mauerwerk oder Wärmedämmsystemen kann die gewaschene Struktur imitiert werden, indem beispielsweise in einen noch frischen, feinen bis groben Putz eine Terrazzo-Körnungsmischung mit der Spritzpistole eingeblasen wird.
Kammzugputz
Kammzugputz kam schon im 19. Jahrhundert an Fassaden des Späthistorismus sowie des Jugendstils zum Einsatz. Der Unterputz wird besonders eben und glatt, beispielsweise gefilzt, ausgeführt, damit ein gleichmäßiger „Zug“ möglich ist. Der spezielle Kammzugputz ist mit einer Korngröße zwischen 0,5 und 1,5 mm eher feinkörnig und wird im nassen Zustand mit einem Hohlkamm oder einer Zahnleiste aus Edelstahl oder Hartholz gekämmt beziehungsweise gezogen. Diese Struktur wird heutzutage meist horizontal und vereinzelt auch vertikal verwendet. Je nach Gestaltungsvorliebe kann er wellenförmig, kreuzweise, in Form eines Schachbretts, Rauten oder Fächerbögen strukturiert werden. Abschließend besteht die Möglichkeit, die Fassade mit einem Anstrichsystem zu beschichten, um eine geschlossenere Oberfläche zu erzielen.
Kammzugputz
Kammzugputz kam schon im 19. Jahrhundert an Fassaden des Späthistorismus sowie des Jugendstils zum Einsatz. Der Unterputz wird besonders eben und glatt, beispielsweise gefilzt, ausgeführt, damit ein gleichmäßiger „Zug“ möglich ist. Der spezielle Kammzugputz ist mit einer Korngröße zwischen 0,5 und 1,5 mm eher feinkörnig und wird im nassen Zustand mit einem Hohlkamm oder einer Zahnleiste aus Edelstahl oder Hartholz gekämmt beziehungsweise gezogen. Diese Struktur wird heutzutage meist horizontal und vereinzelt auch vertikal verwendet. Je nach Gestaltungsvorliebe kann er wellenförmig, kreuzweise, in Form eines Schachbretts, Rauten oder Fächerbögen strukturiert werden. Abschließend besteht die Möglichkeit, die Fassade mit einem Anstrichsystem zu beschichten, um eine geschlossenere Oberfläche zu erzielen.
Besenputz
Der Besenputz wurde ebenso wie der Kammzugputz häufig an Fassaden des Späthistorismus und Jugendstils eingesetzt. Auch die Untergrundvorbereitung ähnelt der des Kamms. Ein feinkörniger Unterputz wird glatt aufgetragen und der Oberputz mit einem Besen beziehungsweise einer Strukturbürste mit Nylonborsten strukturiert. Der frisch aufgebrachte Besenputz kann ebenfalls horizontal, vertikal, wellenförmig, kreuzweise oder in Form eines Schachbretts, Rauten oder Fächerbögen strukturiert werden. Durch die feineren Borsten der Bürste wird allerdings im Vergleich zum Kammzug ein filigraneres Ergebnis erzielt.
Besenputz
Der Besenputz wurde ebenso wie der Kammzugputz häufig an Fassaden des Späthistorismus und Jugendstils eingesetzt. Auch die Untergrundvorbereitung ähnelt der des Kamms. Ein feinkörniger Unterputz wird glatt aufgetragen und der Oberputz mit einem Besen beziehungsweise einer Strukturbürste mit Nylonborsten strukturiert. Der frisch aufgebrachte Besenputz kann ebenfalls horizontal, vertikal, wellenförmig, kreuzweise oder in Form eines Schachbretts, Rauten oder Fächerbögen strukturiert werden. Durch die feineren Borsten der Bürste wird allerdings im Vergleich zum Kammzug ein filigraneres Ergebnis erzielt.
Filzputz
Filzputz kennzeichnet sich durch die feine Strukturkörnung um 1 mm, mit der sich besonders homogene, glatte und feinporige Flächen erzielen lassen. Verwendet wird ein Filzbrett oder eine feine beziehungsweise grobe Schwammscheibe, die in kreisenden Bewegungen über die Struktur gezogen wird. Je nach Art des verwendeten Putzes wird die Oberfläche vorher mehr oder weniger stark angefeuchtet. Um ein ansprechendes Filzbild zu erzielen, eignen sich je nach Verteilung der Strukturkörnung sowohl Unter- und Grundputze, feine Oberputze als auch spezielle Filzputze. Die zu filzende Putzlage wird immer als zusätzliche Schicht auf einen Unter- oder Grundputz aufgebracht.
Filzputz
Filzputz kennzeichnet sich durch die feine Strukturkörnung um 1 mm, mit der sich besonders homogene, glatte und feinporige Flächen erzielen lassen. Verwendet wird ein Filzbrett oder eine feine beziehungsweise grobe Schwammscheibe, die in kreisenden Bewegungen über die Struktur gezogen wird. Je nach Art des verwendeten Putzes wird die Oberfläche vorher mehr oder weniger stark angefeuchtet. Um ein ansprechendes Filzbild zu erzielen, eignen sich je nach Verteilung der Strukturkörnung sowohl Unter- und Grundputze, feine Oberputze als auch spezielle Filzputze. Die zu filzende Putzlage wird immer als zusätzliche Schicht auf einen Unter- oder Grundputz aufgebracht.
Spritzputz
Der Ursprung des Spritzputzes liegt im 18. Jahrhundert. Für das Aufbringen wurden dabei spezielle Putzwerfer wie beispielsweise die Putzleier oder auch die Putzhexe entwickelt. Heutzutage werden die Spritzputze überwiegend mittels moderner Putzmaschinen mit spezieller Ausrüstung auf den Unter- beziehungsweise Grundputz aufgespritzt. Durch unterschiedlich feine Korngrößen, die Ausrüstung der Putzmaschine, Deckung und Häufigkeit der Spritzschichten lassen sich charakteristische Oberflächenstrukturen herstellen.
Spritzputz
Der Ursprung des Spritzputzes liegt im 18. Jahrhundert. Für das Aufbringen wurden dabei spezielle Putzwerfer wie beispielsweise die Putzleier oder auch die Putzhexe entwickelt. Heutzutage werden die Spritzputze überwiegend mittels moderner Putzmaschinen mit spezieller Ausrüstung auf den Unter- beziehungsweise Grundputz aufgespritzt. Durch unterschiedlich feine Korngrößen, die Ausrüstung der Putzmaschine, Deckung und Häufigkeit der Spritzschichten lassen sich charakteristische Oberflächenstrukturen herstellen.
Kellenwurf
Die ersten Nachweise für eine Kellenwurfstruktur gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Besonders im Jugendstil fand diese Oberfläche weite Verbreitung. Diese Technik ist allerdings stark von der handwerklichen Fähigkeit des Verarbeiters abhängig und zeigt die individuelle Handschrift. Je gleichmäßiger die Anwurftechnik, desto harmonischer das Endergebnis. In jüngerer Zeit wird der Kellenwurf deshalb nur noch eher selten ausgeführt.
Der Putz wird mit einer Dreiecks- oder Rechteckkelle meist leicht überdeckend auf den Unter- oder Grundputz angeworfen. Dieser Vorgang wird je nach Korngröße des Putzes beziehungsweise gewünschter Struktur zwei- bis dreimal nass-in-nass auf der Fläche wiederholt. Die Korngrößen variieren zwischen etwa 4 bis hin zu 16 mm, weshalb ein maschinelles Anspritzen quasi ausgeschlossen ist. Um eine geschlossene Struktur zu erreichen, kann die Oberfläche anschließend gestrichen werden. Feinere Kellenwurfstrukturen lassen sich auch mit groben Scheibenputzen imitieren.
Kellenwurf
Die ersten Nachweise für eine Kellenwurfstruktur gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Besonders im Jugendstil fand diese Oberfläche weite Verbreitung. Diese Technik ist allerdings stark von der handwerklichen Fähigkeit des Verarbeiters abhängig und zeigt die individuelle Handschrift. Je gleichmäßiger die Anwurftechnik, desto harmonischer das Endergebnis. In jüngerer Zeit wird der Kellenwurf deshalb nur noch eher selten ausgeführt.
Der Putz wird mit einer Dreiecks- oder Rechteckkelle meist leicht überdeckend auf den Unter- oder Grundputz angeworfen. Dieser Vorgang wird je nach Korngröße des Putzes beziehungsweise gewünschter Struktur zwei- bis dreimal nass-in-nass auf der Fläche wiederholt. Die Korngrößen variieren zwischen etwa 4 bis hin zu 16 mm, weshalb ein maschinelles Anspritzen quasi ausgeschlossen ist. Um eine geschlossene Struktur zu erreichen, kann die Oberfläche anschließend gestrichen werden. Feinere Kellenwurfstrukturen lassen sich auch mit groben Scheibenputzen imitieren.
Scheibenputz
Scheibenputz gehört aufgrund seiner – im Vergleich zu anderen Putzen – einfachen Verarbeitung und Strukturierung zu den am häufigsten ausgeführten Oberflächengestaltungen. Pastöse Putze gleicher Struktur werden häufig als „Kratzputz“ oder „Kratzputzstruktur“ bezeichnet, sind aber in der Verarbeitung Scheibenputze und sollten von den echten Kratzputzen unterschieden werden. Die Größe der jeweiligen Strukturkörnungen aus Kalkstein oder Marmor liegen beim Scheibenputz meist bei 1 bis 4 mm.
Der Scheibenputz wird mit einem Edelstahlglätter oder einer Edelstahltraufel in Kornstärke auf den Unter- oder Grundputz aufgezogen. Für die nachfolgende Strukturierung wird in kreisförmigen Bewegungen „verscheibt“. Je nach Gestaltungswunsch oder lokaler Tradition werden dafür beispielsweise Kunststoff-Reibebretter, Moosgummischeiben oder auch die Edelstahltraufel selbst verwendet. Abhängig vom Werkzeug wird die Bindemittelschlämme mehr oder weniger stark von der Strukturkornoberfläche abgezogen, wodurch der Putz seine charakteristische und gleichmäßige Korn-an-Korn-Struktur erhält.
Scheibenputz
Scheibenputz gehört aufgrund seiner – im Vergleich zu anderen Putzen – einfachen Verarbeitung und Strukturierung zu den am häufigsten ausgeführten Oberflächengestaltungen. Pastöse Putze gleicher Struktur werden häufig als „Kratzputz“ oder „Kratzputzstruktur“ bezeichnet, sind aber in der Verarbeitung Scheibenputze und sollten von den echten Kratzputzen unterschieden werden. Die Größe der jeweiligen Strukturkörnungen aus Kalkstein oder Marmor liegen beim Scheibenputz meist bei 1 bis 4 mm.
Der Scheibenputz wird mit einem Edelstahlglätter oder einer Edelstahltraufel in Kornstärke auf den Unter- oder Grundputz aufgezogen. Für die nachfolgende Strukturierung wird in kreisförmigen Bewegungen „verscheibt“. Je nach Gestaltungswunsch oder lokaler Tradition werden dafür beispielsweise Kunststoff-Reibebretter, Moosgummischeiben oder auch die Edelstahltraufel selbst verwendet. Abhängig vom Werkzeug wird die Bindemittelschlämme mehr oder weniger stark von der Strukturkornoberfläche abgezogen, wodurch der Putz seine charakteristische und gleichmäßige Korn-an-Korn-Struktur erhält.
Kratzputz
Bereits seit dem 14. Jahrhundert wird Kratzputz zur Gestaltung von Außenfassaden eingesetzt. Während die traditionelle Verarbeitung auch einen einlagigen Auftrag (Monocouche) auf dem Mauerwerk vorsah, wird er heutzutage als Oberputz auf einen Unter- oder Grundputz aufgetragen. Die Optik der Putzfassade ist abhängig von den Korngrößen: Je feiner die Kalkstein-, Marmor- oder auch Quarzkörnung, desto glatter wirkt die Struktur. Charakteristisch ist auch die durch das Kratzen partiell freiliegende Oberfläche der Körnung, was zu einer zusätzlichen farblichen Akzentuierung führen kann.
Der Kratzputz wird je nach Korngröße zwischen 10 und 15 mm dick aufgetragen, weshalb eine manuelle Verarbeitung heutzutage nicht mehr üblich ist. Nach dem Aufspritzen mit der Putzmaschine wird der Kratzputz mit der Zahnkartäsche glattgezogen und gut „durchgearbeitet“, um Ansätze und Lufteinschlüsse zu vermeiden. Anschließend wird der Putz mit dem Flächenspachtel oder der Stahltraufel nachgearbeitet. Nach ausreichender Erhärtung der Oberfläche, wird sie mit kreisenden Bewegungen des Nagelbretts, dem sogenannten „Igel“, angerissen und auf eine Dicke von etwa 10 mm runtergekratzt. Dabei muss das Korn „springen“, um den richtigen Kratzzeitpunkt festzustellen. Die gekratzten und abgetrockneten Oberflächen werden von oben nach unten fachgerecht abgekehrt.
Kratzputz
Bereits seit dem 14. Jahrhundert wird Kratzputz zur Gestaltung von Außenfassaden eingesetzt. Während die traditionelle Verarbeitung auch einen einlagigen Auftrag (Monocouche) auf dem Mauerwerk vorsah, wird er heutzutage als Oberputz auf einen Unter- oder Grundputz aufgetragen. Die Optik der Putzfassade ist abhängig von den Korngrößen: Je feiner die Kalkstein-, Marmor- oder auch Quarzkörnung, desto glatter wirkt die Struktur. Charakteristisch ist auch die durch das Kratzen partiell freiliegende Oberfläche der Körnung, was zu einer zusätzlichen farblichen Akzentuierung führen kann.
Der Kratzputz wird je nach Korngröße zwischen 10 und 15 mm dick aufgetragen, weshalb eine manuelle Verarbeitung heutzutage nicht mehr üblich ist. Nach dem Aufspritzen mit der Putzmaschine wird der Kratzputz mit der Zahnkartäsche glattgezogen und gut „durchgearbeitet“, um Ansätze und Lufteinschlüsse zu vermeiden. Anschließend wird der Putz mit dem Flächenspachtel oder der Stahltraufel nachgearbeitet. Nach ausreichender Erhärtung der Oberfläche, wird sie mit kreisenden Bewegungen des Nagelbretts, dem sogenannten „Igel“, angerissen und auf eine Dicke von etwa 10 mm runtergekratzt. Dabei muss das Korn „springen“, um den richtigen Kratzzeitpunkt festzustellen. Die gekratzten und abgetrockneten Oberflächen werden von oben nach unten fachgerecht abgekehrt.
Reibeputz
Reibeputz ist dem Scheibenputz in der Verarbeitung recht ähnlich. Beide Putze werden dem Namen nach entweder gescheibt beziehungsweise gerieben. Reibeputz weist allerdings in der Struktur eine sehr spezielle Kornverteilung auf, weshalb Bezeichnungen wie Rillenputz, Wurmputz oder Münchner Rauhputz wesentlich präziser sind hinsichtlich der zu erzielenden Putzstruktur. Charakteristisch sind die je nach Korngröße oder Rezeptur stark ausgeprägten Riefen und Rillen, die durch einen spezifischen Anteil an meist gröberer Kalkstein-, Marmor- oder Quarzkörnung beim Strukturieren entstehen.
Der Reibeputz wird mit einem Edelstahlglätter oder einer -traufel in Kornstärke auf den Unter- oder Grundputz aufgezogen. Mitunter wird vorher eine feinkörnige Grundierung, häufig in der gleichen Farbe getönt, empfohlen, um zu verhindern, dass der Unterputz in den Vertiefungen der Riefen und Rillen durchscheint. Für die Strukturierung folgt eine meist kreisförmige Bewegung, um den Putz zu verreiben. Alternativ können auch waagerechte oder beliebig ausgerichtete Rillenstrukturen erzielt werden. Je nach lokaler Tradition oder Gestaltungsvorgabe werden dafür beispielsweise Kunststoff-Reibebretter, Styropor-Reibebretter oder Moosgummischeiben verwendet.
Reibeputz
Reibeputz ist dem Scheibenputz in der Verarbeitung recht ähnlich. Beide Putze werden dem Namen nach entweder gescheibt beziehungsweise gerieben. Reibeputz weist allerdings in der Struktur eine sehr spezielle Kornverteilung auf, weshalb Bezeichnungen wie Rillenputz, Wurmputz oder Münchner Rauhputz wesentlich präziser sind hinsichtlich der zu erzielenden Putzstruktur. Charakteristisch sind die je nach Korngröße oder Rezeptur stark ausgeprägten Riefen und Rillen, die durch einen spezifischen Anteil an meist gröberer Kalkstein-, Marmor- oder Quarzkörnung beim Strukturieren entstehen.
Der Reibeputz wird mit einem Edelstahlglätter oder einer -traufel in Kornstärke auf den Unter- oder Grundputz aufgezogen. Mitunter wird vorher eine feinkörnige Grundierung, häufig in der gleichen Farbe getönt, empfohlen, um zu verhindern, dass der Unterputz in den Vertiefungen der Riefen und Rillen durchscheint. Für die Strukturierung folgt eine meist kreisförmige Bewegung, um den Putz zu verreiben. Alternativ können auch waagerechte oder beliebig ausgerichtete Rillenstrukturen erzielt werden. Je nach lokaler Tradition oder Gestaltungsvorgabe werden dafür beispielsweise Kunststoff-Reibebretter, Styropor-Reibebretter oder Moosgummischeiben verwendet.
Altdeutscher Putz
Der altdeutsche Putz wurde überwiegend im 13. und 14. Jahrhundert verwendet; aufgrund seiner einfachen Verarbeitung aber auch heute noch. Bezeichnungen wie Klosterputz weisen auf die historische Vergangenheit hin. Heutzutage können die überwiegend freien Strukturen mit zahlreichen Putzarten erstellt werden. Dabei wird zunächst eine erste, dünne Schicht manuell oder maschinell auf den Grund- oder Unterputz aufgetragen und mit der Edelstahltraufel verzogen. Anschließend wird feucht-in-feucht eine zweite, dünne Schicht aufgebracht. Nachdem der Putz leicht angezogen hat, wird er beispielsweise mit einem feuchten Quast frei strukturiert, bis die gewünschte Oberflächenstruktur erreicht ist.
Altdeutscher Putz
Der altdeutsche Putz wurde überwiegend im 13. und 14. Jahrhundert verwendet; aufgrund seiner einfachen Verarbeitung aber auch heute noch. Bezeichnungen wie Klosterputz weisen auf die historische Vergangenheit hin. Heutzutage können die überwiegend freien Strukturen mit zahlreichen Putzarten erstellt werden. Dabei wird zunächst eine erste, dünne Schicht manuell oder maschinell auf den Grund- oder Unterputz aufgetragen und mit der Edelstahltraufel verzogen. Anschließend wird feucht-in-feucht eine zweite, dünne Schicht aufgebracht. Nachdem der Putz leicht angezogen hat, wird er beispielsweise mit einem feuchten Quast frei strukturiert, bis die gewünschte Oberflächenstruktur erreicht ist.