Reibeputz

Reibeputz ist dem Scheibenputz in der Verarbeitung recht ähnlich. Beide Putze werden dem Namen nach entweder gescheibt beziehungsweise gerieben. Reibeputz weist allerdings in der Struktur eine sehr spezielle Kornverteilung auf, weshalb Bezeichnungen wie Rillenputz, Wurmputz oder Münchner Rauhputz wesentlich präziser sind hinsichtlich der zu erzielenden Putzstruktur. Charakteristisch sind die je nach Korngröße oder Rezeptur stark ausgeprägten Riefen und Rillen, die durch einen spezifischen Anteil an meist gröberer Kalkstein-, Marmor- oder Quarzkörnung beim Strukturieren entstehen.

Der Reibeputz wird mit einem Edelstahlglätter oder einer -traufel in Kornstärke auf den Unter- oder Grundputz aufgezogen. Mitunter wird vorher eine feinkörnige Grundierung, häufig in der gleichen Farbe getönt, empfohlen, um zu verhindern, dass der Unterputz in den Vertiefungen der Riefen und Rillen durchscheint. Für die Strukturierung folgt eine meist kreisförmige Bewegung, um den Putz zu verreiben. Alternativ können auch waagerechte oder beliebig ausgerichtete Rillenstrukturen erzielt werden. Je nach lokaler Tradition oder Gestaltungsvorgabe werden dafür beispielsweise Kunststoff-Reibebretter, Styropor-Reibebretter oder Moosgummischeiben verwendet.