Kellenwurfputz

Die ersten Nachweise für eine Kellenwurfstruktur gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Besonders im Jugendstil fand diese Oberfläche weite Verbreitung. Diese Technik ist allerdings stark von der handwerklichen Fähigkeit des Verarbeiters abhängig und zeigt die individuelle Handschrift. Je gleichmäßiger die Anwurftechnik, desto harmonischer das Endergebnis. In jüngerer Zeit wird der Kellenwurf deshalb nur noch eher selten ausgeführt.

Der Putz wird mit einer Dreiecks- oder Rechteckkelle meist leicht überdeckend auf den Unter- oder Grundputz angeworfen. Dieser Vorgang wird je nach Korngröße des Putzes beziehungsweise gewünschter Struktur zwei- bis dreimal nass-in-nass auf der Fläche wiederholt. Die Korngrößen variieren zwischen etwa 4 bis hin zu 16 mm, weshalb ein maschinelles Anspritzen quasi ausgeschlossen ist. Um eine geschlossene Struktur zu erreichen, kann die Oberfläche anschließend gestrichen werden. Feinere Kellenwurfstrukturen lassen sich auch mit groben Scheibenputzen imitieren.