Haus am Horn

Die schlichte Formensprache des Kubus

Die Putzfassade des „Haus am Horn“, das Georg Muche 1923 gemeinsam mit der Architekturabteilung des Bauhauses entwarf, zeigt, welche grundlegende Rolle das Material im Hinblick auf die Gestaltung eines Architekturstils einnehmen kann. Ursprünglich sollte es als Musterhaus für eine ganze Siedlung dienen. Diese Pläne wurden jedoch nicht realisiert – weitere Typen und Variationen existieren nur als Zeichnungen. Dennoch verkörpert dieser Bau typische Charakteristika der Bauhaus-Architektur: Die schlichte Formensprache des Kubus, die auf jegliche Ornamentik verzichtet, betont die Funktionalität des Wohnhauses.

Die Fassade, die mit einem weißen Schabeputz mit Glimmerpartikeln gestaltet wurde, betont diese Einfachheit und ermöglicht so eine neue Form des Bauens, die nicht nur die Moderne prägte, sondern auch heutige Wohnhäuser beeinflusst. Gleichzeitig spiegelt der Einsatz eines Werktrockenmörtels der nicht auf der Baustelle, sondern bereits beim Hersteller angerührt wurde, den wirtschaftlichen Gedanken des Bauhauses, wider, Architektur seriell zu entwerfen.

 

Informationen zum Objekt

 

Bauherr: Staatliches Bauhaus Weimar unter der Leitung von Walter Gropius

Architekt: Georg Muche und die Architekturabteilung des Bauhauses (1923)
Wittenberg Architekten, Weimar (Sanierung)

Baujahr: 1923

Fotograf: Claus Bach

Putzsystem: Schabeputz mit Glimmerpartikeln