Genius Loci

Grob verputzt

Ein Haus auf einem Hügel, sanft von der Umgebung umspielt:  Die Landschaft stand für den Architekten als wichtigster Bezugspunkt im Mittelpunkt des Entwurfsgeschehens. Das kompakte Ensemble, bestehend aus einem Haupt- und einem kleinen Atelierhaus, steht in Lüdersen auf dem Steilhang eines Ausläufers des Weserberglandes, nicht weit von Hannover. Das Grundstück bietet einen unverbaubaren Blick über das Calenberger Land und die norddeutsche Tiefebene. An klaren Tagen reicht der Blick bis zum Harz.

Den „Genius Loci“ wollte der Architekt Peter Zenker mit seinem Entwurf einfangen. Das Haus in seiner archaischen, elementaren Form wächst gleichsam skulptural aus dem Hang heraus. Die weit innen liegenden Fenster verstärken die plastische Wirkung des Baus. Die Leibungen sind mit feinerem Faschenputz versehen und wirken wie ausgeschnitten. Die feinere Oberfläche ist ein eleganter Gegenspieler zur gröberen Struktur der großen Wandflächen. Die Materialität und die Farbe des Fassadenputzes auf dickem, monolithischem Mauerwerk sind inspiriert durch die Farben des lehmigen, teils sandig-krümeligen Bodens der umgebenden Agrarlandschaft. Durch die 8 mm grobe Körnung verändert sich das Erscheinungsbild des Putzes je nach Licht und Tageszeit. Im warmen Sonnenlicht fängt die Fassade an zu leben.

 

Informationen zum Objekt

 

Bauherr: privat

Architekt: Peter Zenker 31832 Springe-Lüdersen

Fotos: © Olaf Mahlstedt

Standort: Lüdersen

Putzsystem: grobkörniger Edelkratzputz