Gemeindehaus

Auf das Wesentliche reduziert

Putz verkörpert Ruhe. Das beweist der von Bayer & Strobel Architekten entworfene Neubau für die Freie evangelische Gemeinde Kaiserslautern-Nord. Da das Gemeindehaus ausschließlich über Spenden finanziert wurde, hatten die Architekten die Vorgabe, die Kosten möglichst gering zu halten und entschieden sich für einen „veredelten Rohbau“. Von außen ist der traditionell verputzte Mauerwerksbau optisch in zwei Zonen gegliedert: Die Erdgeschosswände wurden mit einem plastischen Rillenputz gestaltet, die Zone des Obergeschosses ist glatt verputzt.

Für die Verarbeitung des plastischen Rillenputzes haben die Architekten bereits im Vorfeld unterschiedlich profilierte Werkzeuge angefertigt und im Labor des Putzherstellers mehrere 1:1-Muster produzieren lassen. Mit einem dieser Unikate wurde der Putz vor Ort strukturiert. Dank der tiefen Rillen entsteht auf der grau changierenden Fassade ein Spiel von Licht und Schatten, das die Struktur der Fassade betont. Die reduzierte Optik des Baus stellt einen Ruhepol inmitten der benachbarten Wohnhäuser dar und fügt sich harmonisch in die heterogene Umgebung ein. Die Innenräume entsprechen ebenfalls der minimalistischen Formensprache der Außenansicht. So sind zum Beispiel die rohen Schaloberflächen tragender Betonfertigteile der Deckenkonstruktion sichtbar.

 

Informationen zum Objekt

 

Bauherr: FeG Kaiserslautern-Nord

Architekt: Bayer&Strobel Architekten

Fotos: Peter Strobel

Fertigstellung: 2018

Standort: Kaiserslautern

Putzsystem: Plastischer Rillenputz

Fachhandwerker: Burgard Ausbau und Fassade, Homburg