Ein Fels in der Brandung

MAC2 Museum Art & Cars

Wenn Putz zur Metapher wird: Beide Gebäude des MAC Museum Art & Cars in Singen vom Architekten Daniel Binder fügen sich fließend in die umgebende Hegaulandschaft ein. Der neuere Bau, das MAC2, erinnert durch seine raue und scharkantige Fassade aus dunkelbraunem Putz an die nahe gelegene Festungsruine Hohentwiel. Für die felsartige Struktur wurde der Spritzputz mit einer Lederlappenwalze aufgeraut und nach einer kurzen Antrocknungsphase mit einer Lammfellwalze abgeplättet.

Durch eingeblasene Glimmersplitter im Putz reagiert die Fassade auf wechselnde Lichtverhältnisse. Tagsüber reflektiert sie Sonnenstrahlen, nachts das Mondlicht sowie die Beleuchtung der ringsum installierten Scheinwerfer, die den Bau bei Dunkelheit in Szene setzen. Die dadurch geschaffenen Hell-Dunkel-Kontraste betonen den skulpturalen Charakter der Architektur. Diese Wirkung wird unterstützt durch geschossübergreifende Fassadennischen, die in einem Obergaden enden und den Bau in die Vertikale strecken. Auch im Inneren setzt sich dieses Motiv fort. Die offene Halle in der Mitte des Erdgeschosses erstreckt sich über alle Geschosse und ermöglicht einen Blick bis unter das Dach des Museums. Davon abgehend beherbergt der Bau sieben Ausstellungsräume auf vier Ebenen.

 

Informationen zum Objekt

 

Bauherr: Gabriela Unbehaun-Maier und Hermann Maier

Architekt: Daniel Binder

Fotos: MAC/Hans Noll

Fertigstellung: 2019

Standort: Singen

Putzsystem: überkörniger, überwalzter Spritzputz

Fachhandwerker: Tip Top Bau GmbH, Hilzingen-Twielfeld